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Verfasst: 7. Feb 2006, 18:13
von ProSpeed
Bewegt sich das Wasser mit unendlicher Geschwindigkeit in Gegenrichtung? nein

@chrissi: die Räder müssen sich aber mitdrehen, weil sie am Boden stehen und das ist zwangsläufig so lange wir eine Gravitation haben.

Wenn das Flugzeug nach vorne will MUSS es rollen (nicht anders möglich, es sei denn es hat Schlupf), das Rollen wird aber durch das Band verhindert.

Verfasst: 7. Feb 2006, 19:29
von exJaBoG32_Viper
Also hier mal ein paar Formeln für die, die es genauer berechnen wollen:

Luftwiderstand = 1/2 * Luftwiderstandsbeiwert * spezifisches Gewicht der Luft * projezierte Fläche * Geschwindigkeit²

Rollwiderstand = (Rollwiderstandsbeiwert Straßenbelag + Rollwiderstandsbeiwert Reifen* Geschw./100km/h + Rollwiderstandsbeiwert Schräglauf und Lagerreibung * (Geschw./100km/h)^4 ) * Fahrzeugmasse * Erdbeschl.* cos(Steigungswinkel)

Fahrwiderstand = Luftwiderstand + Rollwiderstand + Steigungswiderstand

Gibt noch ein paar andere die nützlich sind aber ein bisserl suchen sollts ihr ja auch ;)

So, nochmal zurück zum Problem.

@Prinz: Sicher drehen sich die Räder aber sie MÜSSEN nicht da die Kraft nicht durch sie sondern durch die Turbine übertragen wird. dadurch ergibt sich auch schon eine ganz andere Berechnungsgrundlage.
Lagerreibung und Rollwiderstand (mehr hier: https://www.smolik-velotech.de/glossar/ ... EIBUNG.htm) sind dabei vernachlässigbar gering. Diese wären erst dann relevant, wenn durch zu hohe Wärmeentwicklung der Ölfilm in den Lagern abreissen würde und es anfängt, zu stinken. Ebenso bei dem Rollwiderstand. Ab einer bestimmten Geschwindigkeit auch hier zu hohe Wärmeentwicklung und bumm.

Soviel dazu.

Das Band müsste nicht die Rollwirkung der Räder aufheben sondern den Vortrieb durch die komprimierte Luft und den ausströmenden Triebwerksabgasen.

Oh man, das ganze klingt mittlerweile wie höhere Experimental-Physik ;)


[quotet0t]daalig postete
oh mann! jetzt lös doch mal auf! hier wollen einige nicht verstehn, dass es fliegen wird. um nochmal zum schiff zurückzukommen:
schiff schafft 30km/h das wasser fließt mit 30km/h dagegen = im vergleich zum ufer bleibt das schiff stehn! so allerdings ist da die schiffschraube wie die räder. sie arbeiten gegen bzw. IN der strömung(laufband)!!!
jetzt nehmen wir mal son luftkissenboot mit nem propeller auf dem dach was auch 30km/h macht. der fluss wird mit seinen 30km/h gegen den rumpf strömen(wie der rollwiederstand der reifen) der propeller des boots arbeitet aber mit der luft, die sich nicht bewegt. also macht das boot wieder 30km/h relativ zum ufer abzüglich des widerstands des rumpfs im wasser(räder auf laufband). also bewegt sich das luftkissenboot mir hoher geschwindigkeit nach vorne. knapp 30km/h relativ zum ufer und knapp 60 relativ zum wasser.
außerdem ist der widerstand des boots im wasser auch relativ höher als der rollwiderstand der reifen beim flugzeug!
also wird das flugzeug beschleunigen egal wie schnell sich das laufband dreht!!!
MfG[/quotet0t]


Das steht in hier: https://www.pagenstecher.de/topic131366 ... ug-ab.html
Ebenfalls diesselbe Diskussion und der Ansatzgedanke ist derselbe wie meiner. Bei einem Luftkissenboot ist der Widerstand zum Boden ebenfalls vernachlässigbar (aber auch vorhanden!!) und auch hierbei wird der Vortrieb durch Schubkraft erzeugt. Ergo fast identischer Aufbau.
Nochmal, auch Luftkissenboote haben Reibungswiderstand, sie schweben nicht volkommen über dem Wasser (Wellengang, Unregelmässigkeiten bei dem Luftkissen)
Es ist irrelevant, wie schnell sich das Band oder das Wasser in Gegenrichtung bewegt, da der eigentlichen Vortriebskraft nicht entgegengewirkt wird. Anders wäre es, wenn hinter dem Flugzeug ein dicker ventilator stehen würde, der der strömenden luft entgegenwirkt. Erst dann würden sich die Kräfte wirklich aufheben.

Also noch einmal...es rollt und wird fliegen ;)

Verfasst: 7. Feb 2006, 19:45
von ProSpeed
hey ich bin nicht prinz :D

nimm dir irgendeinenen Gegenstand auf rollen. schieb diesen mit der hand oder nem staubsauger oder sonst was an, also eine Kraftquelle die nicht direkt auf die Räder wirkt.
beobachte die Räder...heureka! sie drehen sich! so lange sie keinen Schlupf haben müssen sie sich drehen oder aber ich geh ab morgen wieder regelmäßig in die Kirche weil du übers Wasser gehen kannst :D

Ik will nen Labor haben! jetzt sofort! :lol:

Verfasst: 7. Feb 2006, 21:14
von exJaBoG32_Viper
Sicher drehen sie sich aber die einzigste Kraft die dem Vortrieb entgegenwirkt ist die Lagerreibung, der Rollwiderstand und der Luftwiderstand, wobei letzterer zuerst nicht eintritt. Um diese sehr gering wirkenden Widerstände soweit aufbauen zu lassen, das sie dem relativ mächtigen Vortrieb entgegenwirken wären wir schon in einem unrealistisch hohen Drehzahlbereich. Ich betrachte das alles aus realistischer Sicht.

Die Räder sind eigentlich fast irrelevant. Andersrum gedreht funktioniert es ja auch. Pack dir nen Flieger und setz ihn auf ein sich bewegendes Objekt. Da dreht sich kein Rad und die Kiste hebt trotzdem ab...lol
Wie gesagt, die Kräfte wirken nicht wirklich gegeneinander. Die Kraftvektoren sind soweit verschoben, das man eine unrealistisch hohe Drehzahl bräuchte damit sie sich aufheben. ist fast so als ob du durch ein Nach-unten-ziehen eine sehr kräftige Vorwärtsbewegung stoppen willst. Es geht zwar aber wenn die Kräfte ähnlich stark sind wie im Testaufbau bräuchtest mehr als dicke Arme um da was wirklich zu bewirken ;) Und die Vektoren sitzen fast in diesem Bereich.

Verfasst: 7. Feb 2006, 21:41
von ProSpeed
Halte mal zwei Räder aneinander (irgendwelche, Rollerblade-Rollen wären prima) und drehe Beide gleich schnell. Versuche eins "überholen" zu lassen ohne dass es durch Schlupf beschleunigt wird. Es geht schlicht und ergreifend nicht.

In der Tat wären die Geschwindigkeiten die irgendwann auftreten einfach nur noch pervers, wenn ich allerdings die Maße des Laufbandes nochmal hervorkrame ist das ziemlich egal. Was realismus angeht müssen wir bei der ganzen Sache sowieso schon extrem Schmerzfrei sein :wink:

Gruß
Pro

Verfasst: 8. Feb 2006, 17:49
von Puma
lol ihr denkt ja wirklich so kompliziert
muss mich da voll hinter den Prospeed stellen

noch mal:
wenn ein flugzeug auf ner regulären runway voll schub gibt
beginnt es zu rollen und durch den stetigen aufbau von geschwindigkeit
bekommt man einen luftstrom um den flügel

wenn der jet aber auf einem förderband steht, das genauso schnell
wie der jet ist, aber genau in gegenrichtung betrieben wird, dann kann
der jet nie nach vorne rollen, also bleibt er immer am gleichen fleck
stehen.

daraus folgt aber auch, dass ich NIE einen luftstrom zusammenbringe
(ausser an den triebwerken *gg* )
und ohne den gehts einfach ned, das is nu mal so


mfG Puma

Verfasst: 8. Feb 2006, 19:30
von JaBoG32_Prinzartus
So einfach ist das nicht, garantiert! Habe gestern mit nem Mechatroniker und nem Physiker/Mathematiker gesprochen. Ich konnte sie im Endeffekt überzeugen, dass es ungefähr so sein müsste wie ich das mir vorstelle. Wir werden aber auch noch einen richtigen Physiker (abgeschlossenes Studium) dazu befragen!

Verfasst: 9. Feb 2006, 17:15
von Chrissi
Yap... Meine Physiklehrerin war heute auch noch dran... Die hat ebenfalls bestätigt, dass das Flugzeug abhebt.

@ Puma:
Du und Prospeed gehen immer davon aus, dass das Flugzeug durch die Räder beschleunigt wird, bzw. dass die "Widerstandskraft", die durch die Rollbahn entsteht, genauso groß ist wie der Schub der Triebwerke.
Der Schub der Triebwerke ist aber weitaus größer wie der Rollwiderstand bei einer Geschwindigkeit von (insgesamt) 500 km/h.

Stell dir mal das Flugzeug auf der Rollbahn vor. Die Triebwerke des Flugzeugs sind aus und die Rollbahn beschleunigt innerhalb von wenigen Sekunden auf eine Geschwindigkeit von 250 km/h. D.h. würde sich beispielsweise eine schwere Kiste auf der Rollbahn befinden, die genügend Haftkraft hat um die starke Beschleunigung zu überstehen, würde sich diese mit der gleichen Geschwindigkeit der Rollbahn sofort nach hinten bewegen. Wird aber einem Objekt mit Rädern, in unserem Fall das Flugzeug, so schnell der Boden unter den "Füßen" weggezogen, dann bleibt das Flugzeug zur Umgebung gesehen auf beinahe dem gleichen Fleck stehen. Die Haftkraft ist nämlich bei einem Fahrwerk beinahe 0 - das ist ja so gewollt. Deshalb ist es dem Flugzeug eigentlich wurscht, was die Rollbahn da unten macht ;)

Verfasst: 9. Feb 2006, 17:21
von ProSpeed
Chrissi nein das ist nicht wurscht, aber ich wünsch dir viel Spaß beim Versuch ohne Reifen zu starten, oder besser gesagt: mit blockierten Reifen, denn genau das entspricht dem Sachverhalt.

Die Räder und der Untergrund drehen sich gleichschnell in die entgegengesetzte Richtung, d.h. es ist genauso wie wenn die Räder 0 U/min haben auf einer starren Bahn. Es ist eine Frage der Materialien, denn die Triebwerke müssen die Gleitreibungskraft überwinden, bei einem Wasserflugzeug geht das, aber bei 200t die sich mit Gummi auf Beton platzieren wird das bischen schwierig.
Es gibt keine 100%ige Lösung, sicher ist nur, dass der Flieger nicht normal startet, das ist falsch.
Es gibt nur zwei Möglichkeiten einen Körper über einen Anderen zu bewegen: rollen oder schieben (also gleiten). Rollen ist nicht möglich also muss der Flieger geschoben werden. Und es ist egal, dass es Turbinen sind, denn die Kraft der Turbinen wirkt nach actio/reacti auf das Flugzeug und dieses steht auf Grund der Gravitation auf dem Boden auf Gedeih und Verderb.

Verfasst: 9. Feb 2006, 17:24
von Chrissi
Mhh.. wo steht das die Bremsen angezogen sind? Und wer sagt, dass Ich ohne Reifen starten will? :lol: :)