AV-8B N/A Harrier
Moderator: JaBoG32 Stab
- JaBoG32_SNAFU
- Semi-Professional
- Beiträge: 2759
- Registriert: 4. Mär 2013, 08:50
Re: AV-8B N/A Harrier
Technisch finde ich die harrier auch faszinierend und da sie ein Marine Flieger ist sowieso, aber meine Zeit recht vllt gerade dafür ein Muster sinnvoll zu betreiben. Obwohl die harrier trotz Vorbehalte gegen razbam im letzten Säle doch gekauft habe...
- JaBoG32_Marsy
- Senior Member
- Beiträge: 1526
- Registriert: 28. Jun 2015, 17:01
- Wohnort: Hamburg
- Kontaktdaten:
- JaBoG32_Tronix
- Advanced Member
- Beiträge: 948
- Registriert: 17. Okt 2014, 18:01
- JaBoG32T_Joker
- Gerade reingestolpert
- Beiträge: 21
- Registriert: 8. Apr 2020, 20:41
- Wohnort: EDQE
Re: AV-8B N/A Harrier
Für alle die ihn noch nicht kennen, sehr interessanter und ausführlicher Artikel der Los Angeles Times, über die Harrier und warum sie "Der Witwenmacher" genannt wird.
https://www.pulitzer.org/winners/alan-m ... kevin-sack
https://www.pulitzer.org/winners/alan-m ... kevin-sack
- JaBoG32_Cloud
- Gerade reingestolpert
- Beiträge: 10
- Registriert: 13. Jan 2021, 07:10
Re: AV-8B N/A Harrier
Wirklich interessanter Artikel aber....
Was mich bei solchen journalistischen Arbeiten immer stört, ist der herbeigeschriebene Skandal. Natürlich ist ein Drittel Verlust verdammt viel, in absoluten Zahlen ausgedrückt. Allerdings darf man nicht vergessen, dass das Fliegen eines hochpotenten Kampfflugzeugs keine Lebensversicherung ist und immer mit einem erheblichen Risiko verbunden ist. Mit dem Wort "Witwenmacher" sind die Damen und Herren Journalisten immer sehr schnell bei der Hand. Wie schon beim Starfighter, der auch nur vom SPIEGEL so genannt wurde, jedoch nicht von den Soldaten, die unmittelbar mit ihm zu tun hatten.
Auch wenn der Artikel in der Sache recht haben mag, es sind die "skandalisierenden" Formulierungen, die mich immer wieder abstoßen. Man merkt, dass Journalisten des SPIEGEL oder STERN oder FOCUS ins gleiche Horn stoßen, auch wenn hier der fragliche Artikel aus der LA Times stammt. Der Journalistentyp ist der Gleiche. Nur mal 2 Beispiele:
"...In the Persian Gulf War in 1991, the hot thrust-producing nozzles in the heart of the fuselage -- the devices that allow the Harrier to rise and balance in the air -- made the plane a magnet for heat-seeking missiles. Its loss rate was more than double that of the war's other leading U.S. combat jets. Five Harriers were shot down and two pilots died..."
JEDES Flugzeugtriebwerk ist ein "Magnet" für hitzesuchende Raketen. Das ist kein Alleinstellungsmerkmal der Harrier. Der Artikel suggeriert hier aber, dass 5 Harrier abgeschossen wurden, weil ihr Triebwerk Hitze absondert. Das ist doch völliger Blödsinn.
"...Some survivors of Harrier pilots say that is as it should be..."
Aha, es gibt sogar ÜBERLEBENDE Harrierpiloten. Allein die Formulierung suggeriert, dass das Überleben in einem Harrier reine Glücksache ist und alle, die mit dem Ding geflogen sind, von Glück reden können, dass sie ÜBERLEBT haben. Sorry - aber Geschreibsel wie dieses ist der Grund dafür, warum ich Ausgaben der oben genannten (deutschen) Zeitungen bei der Lektüre regelmäßig vor Wut zerknülle und einer anderen Verwendung zuführe. Auch bei Themen, die nix mit Luftfahrt zu tun haben.
Die "Harrier" war beim USMC zum Zeitpunkt dieses Artikels bereits seit über 30 Jahren im Einsatz. In dreißig Jahren verlor man also 143 Maschinen. (das sind nicht ganz 5 Maschinen pro Jahr) Die meisten von ihnen relativ kurz nach der Einführung des Waffensystems, welches sicherlich noch ne Menge Kinderkrankheiten hatte. In Prozent ausgedrückt sind das 35% Verlustrate.
Die Verlustrate des Starfighters bei der Luftwaffe betrug übrigens "nur" 29%.
Die Verlustrate der Republic F-84 bei der Luftwaffe lag allerdings bei ca. 45%. Das war knapp die Hälfte des Bestandes in nur 10 Jahren. Das Ding war viel eher ein "Witwenmacher". Aber damals hat der SPIEGEL noch geschlafen....
Die USAF verlor sogar mehr als 1100 F-84. Die LA Times schlief da offenbar auch noch.
Was mich bei solchen journalistischen Arbeiten immer stört, ist der herbeigeschriebene Skandal. Natürlich ist ein Drittel Verlust verdammt viel, in absoluten Zahlen ausgedrückt. Allerdings darf man nicht vergessen, dass das Fliegen eines hochpotenten Kampfflugzeugs keine Lebensversicherung ist und immer mit einem erheblichen Risiko verbunden ist. Mit dem Wort "Witwenmacher" sind die Damen und Herren Journalisten immer sehr schnell bei der Hand. Wie schon beim Starfighter, der auch nur vom SPIEGEL so genannt wurde, jedoch nicht von den Soldaten, die unmittelbar mit ihm zu tun hatten.
Auch wenn der Artikel in der Sache recht haben mag, es sind die "skandalisierenden" Formulierungen, die mich immer wieder abstoßen. Man merkt, dass Journalisten des SPIEGEL oder STERN oder FOCUS ins gleiche Horn stoßen, auch wenn hier der fragliche Artikel aus der LA Times stammt. Der Journalistentyp ist der Gleiche. Nur mal 2 Beispiele:
"...In the Persian Gulf War in 1991, the hot thrust-producing nozzles in the heart of the fuselage -- the devices that allow the Harrier to rise and balance in the air -- made the plane a magnet for heat-seeking missiles. Its loss rate was more than double that of the war's other leading U.S. combat jets. Five Harriers were shot down and two pilots died..."
JEDES Flugzeugtriebwerk ist ein "Magnet" für hitzesuchende Raketen. Das ist kein Alleinstellungsmerkmal der Harrier. Der Artikel suggeriert hier aber, dass 5 Harrier abgeschossen wurden, weil ihr Triebwerk Hitze absondert. Das ist doch völliger Blödsinn.
"...Some survivors of Harrier pilots say that is as it should be..."
Aha, es gibt sogar ÜBERLEBENDE Harrierpiloten. Allein die Formulierung suggeriert, dass das Überleben in einem Harrier reine Glücksache ist und alle, die mit dem Ding geflogen sind, von Glück reden können, dass sie ÜBERLEBT haben. Sorry - aber Geschreibsel wie dieses ist der Grund dafür, warum ich Ausgaben der oben genannten (deutschen) Zeitungen bei der Lektüre regelmäßig vor Wut zerknülle und einer anderen Verwendung zuführe. Auch bei Themen, die nix mit Luftfahrt zu tun haben.
Die "Harrier" war beim USMC zum Zeitpunkt dieses Artikels bereits seit über 30 Jahren im Einsatz. In dreißig Jahren verlor man also 143 Maschinen. (das sind nicht ganz 5 Maschinen pro Jahr) Die meisten von ihnen relativ kurz nach der Einführung des Waffensystems, welches sicherlich noch ne Menge Kinderkrankheiten hatte. In Prozent ausgedrückt sind das 35% Verlustrate.
Die Verlustrate des Starfighters bei der Luftwaffe betrug übrigens "nur" 29%.
Die Verlustrate der Republic F-84 bei der Luftwaffe lag allerdings bei ca. 45%. Das war knapp die Hälfte des Bestandes in nur 10 Jahren. Das Ding war viel eher ein "Witwenmacher". Aber damals hat der SPIEGEL noch geschlafen....
Die USAF verlor sogar mehr als 1100 F-84. Die LA Times schlief da offenbar auch noch.